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Liebe Schwestern und Brüder,
der Synodale Weg hat sich bei der 2. Synodalversammlung in Frankfurt am Main der Frage gewidmet, ob die Kirche überhaupt das sakramentale Priestertum noch brauche? Begründet wurde diese Anfrage mit dem Hinweis, dass Laien dadurch von den bestimmten Leitungsfunktionen der Kirche ausgeschlossen seien. Diese Frage gab vielen Gläubigen in der ganzen Welt einen Anlass zur Besorgnis. Wer soll für uns die Heilige Messe feiern, wer soll unsere Kranken salben, wer soll die Vergebung unserer Sünden zusagen? Das sind Fragen, die sich beispielweise viele Menschen stellen, die eine Sehnsucht nach einem Priester haben, der seit Wochen in einem abgelegenen Dorf in Südamerika nicht erschienen ist. Gott sei Dank, ist die katholische Kirche sehr vielfältig und in der ganzen Welt verstreut, so dass das europäische Denken nicht unbedingt das Denken der Katholiken auf anderen Kontinenten sein muss. Die Kirche lehrt, dass Jesus Christus das Sakrament der Priesterweihe eingesetzt hat, damit die von ihm auserwählten Männer sein Werk vollziehen und das tun, was er getan hat, nämlich lehren, heiligen und leiten, dazu ein Leben führen, das seinem Leben gewissermaßen ähnlich ist. Jesus beruft immer wieder Menschen zu der besonderen Nachfolge. Ich konnte diesen Ruf erkennen und jetzt ist die Zeit gekommen, dass die Kirche diese Berufung bestätigt, indem der Erzbischof mich zum Priester weiht. Die Priesterweihe ist immer ein Geschenk und ein Geheimnis. Ich bin kein besonderer Mensch, ich habe es mir nicht verdient, Priester zu werden. Gleichzeitig kann ich immer wieder sagen: „Herr, ich bin nicht würdig…“ Trotzdem beruft mich Gott zu diesem besonderen Dienst, warum? – das bleibt ein Geheimnis. Ich schaue mit Dankbarkeit auf mein ganzes Leben, besonders auf die Jahre, die ich in unseren Gemeinden Blankenfelde und Zossen verbracht habe. Ich werde zwar erst bald Priester, aber gewiss kann ich feststellen, dass unsere Gemeinden die Priester sehr schätzen und sie brauchen. Wir sollen mit Dankbarkeit schauen auf die Priester, die uns getauft, die Erstkommunion gespendet, die uns ein gutes Wort gesagt und die unseren Nächsten zum Grabe begleitet haben. Wir können glauben, dass selbst Jesus damals immer durch den priesterlichen Dienst zugegen war. Jesus und seinem heiligsten Herzen empfehle ich mein Leben, damit er mein Herz und die Herzen von Menschen, zu denen ich gesandt werde, prägt. Ich freue mich, wenn Sie an meiner Priesterweihe in Berlin und an den Primizmessen in unseren Kirchen teilnehmen.
Gottes Segen
Ihr Tomasz Jablecki