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Gedanken zum Jahresanfang
Wahrlich – es gab einen besseren Start ins neue Jahr: Es scheint, dass die Welt in Flammen steht – nicht nur im wörtlichen, sondern auch im übertragenen Sinn. Wir hören flammende Reden voller Drohgebärden, die alle darauf zielen, Menschen weltweit unheimliche Furcht einzuflößen.
Noch nie war eine so große Anzahl von Menschen – bedingt auch durch die Reichweite sozialer Medien - von diesen apokalyptischen Botschaften so betroffen und so gelähmt vor Angst, die häufig in einen pessimistischen Rückzug mündet. Dabei liegt es doch auf der Hand: Hinter diesen medial wirkungsvoll inszenierten martialischen Reden steckt ein Kalkül: Es geht um die Ausübung von Macht, die um so wirksamer ist, wenn sie auf verängstigte Menschen trifft, denn diese erscheinen stets lenk- und manipulierbar.
Und was setzt die Kirche, von jeher ein Zufluchtsort für alle Hilfesuchenden, dagegen? Auch in diesen scheinbar sicheren Hort reichen die Krisenerscheinungen von Gesellschaft und Politik hinein. Sparzwänge, Priestermangel, Glaubens- und Wertekrise, Schließung von Kirchenstandorten scheinen eine Abwärtsspirale in Gang zu setzen, an deren Ende für Einzelne ein Rückzug oder gar ein Kirchenaustritt steht.
Aber damit wird der letzte Rettungsanker aufgegeben, die Wirkung der frohen Botschaft des Evangeliums, das als Kernelemente Aufforderungen enthält wie „Fürchtet Euch nicht“ aus dem Weihnachtsevangelium und das Auferstehungsversprechen aus der Osterbotschaft. In den wöchentlichen Gottesdiensten, im gemeinsamen Gebet und Gesang, in der Gemeinschaft der Gläubigen werden diese Inhalte einer Erlösungsverheißung immer wieder aufgenommen. Die in den Lesungen und in dem Evangelium verkündeten Worte lenken uns auf das Wesentliche, das Erkennen der göttlichen Schöpfungsidee im Nächsten, der nicht abstrakt bleibt, sondern neben uns steht, zum Anfassen nahe.
Die aufmunternden Worte der Bibel, die ja für die meisten auch tief mit positiven Kindheitserinnerungen verknüpft sind, sollten doch reichen, dass wir entschlossen falschen Propheten sowie der Flut von Negativbotschaften entgegentreten. Die Menschen und die Welt, so wie sie Gott geschaffen hat, sind gefährdet, aber auch gut. Das können wir täglich in unserer Kirchengemeinde wahrnehmen, wenn wir unseren Blick entsprechend schärfen. An allen Kirchenstandorten sind zahlreiche Ehrenamtliche unterwegs, unterstützen Hauptamtliche, engagieren sich in einer Vielzahl von Projekten und Aktivitäten, schaffen ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das nicht gefährdet werden sollte durch ungute Abgrenzungen und verletzende Konkurrenzen. Solche Tendenzen bauen nicht auf, sondern wirken langfristig lähmend. Stattdessen sollten wir uns an Erfolgen, und seien es noch so kleine, gemeinsam freuen. Dies gibt Kraft nach innen wie nach außen. Wir erscheinen als eine mutige, energiegeladene Glaubens- und Schicksalsgemeinschaft, die attraktiv auch für die säkularen Teile der Gesellschaft ist.
Und es gibt vieles, über das man sich freuen kann. Die Kirchen waren über die Weihnachtstage so voll wie selten zuvor, am Freitagsgottesdienst zu Jahresbeginn versammelten sich an der Feuerschale zahlreiche Gemeindemitglieder zu lebhaften Gesprächen. Mit großer Freude erwarten wir im März die Weihe von Laurenz Zwior zum Diakon, dessen Werdegang wir von der Teilnahme an Krippenspielen, über Erstkommunion, Ministrantendienst, Firmung, Musikgruppe und Organistentätigkeit miterleben und begleiten durften.
Weitere licht- und klangvolle Momente werden in diesem Jahr folgen: Auf vielfachen Wunsch wird der Kirchenchor in Kooperation mit dem evangelischen Kirchenchor Trebbin unter der gemeinsamen Leitung von Angela Haupt und Michael May die Friedensmesse von Maierhofer zum Klingen bringen, festlich gestaltete Gottesdienste im Kirchenjahr, Erstkommunion, Firmfeier, zahlreiche Veranstaltungen folgen.
Kommen wir zusammen, singen und beten wir gemeinsam, spüren wir die Kraft, die uns diese Gemeinschaft gibt und lassen uns nicht lähmen durch furchteinflößende Debatten um Kirchenschließungen.
Im Januar 2025
Cornelia Conradt
(Mitglied des Sprecherteams des PGR St. Nikolaus)